Nach etlichen Wochen, in denen das nervöse Zittern der Anleger das Börsengeschehen in Atem gehalten hatte, hält nun endlich wieder der Optimismus Einzug: Dax und Euro steigen auf neue Höchststände.
Börse erholt sich nachhaltig - Anleger sind entspannt
Die europäische Schuldenkrise hatte die Finanzmärkte über Monate hinweg maßgeblich bestimmt. Doch nun scheint Entspannung angesagt zu sein: Der deutsche Aktienindex DAX klettert erstmals wieder über 6.200 Punkte, nachdem er erst Ende Mai einen Tiefstand von 5.600 Zählern erreicht hatte. Auch der Euro gewinnt an Wert – ebenso wie deutsche Staatsanleihen.
Dem Aufwärtstrend können auch negative Nachrichten nicht entgegenwirken: Anleger scheinen Meldungen über die Herabstufung griechischer Staatspapiere oder den finanziellen Hilferuf Spaniens an die EU schlichtweg kalt zu lassen. Die Aktienkurse klettern weiter – und die einst Einhalt gebotene Nervosität wird nun von einer neuen Zuversicht abgelöst.
Rezessionsängste sind Schnee von gestern - Optimisten halten Einzug
Die Angst vor einem „double dip“, einem erneuten Abgleiten der Wirtschaft in die Rezession, ist versiegt. Und auch die Sparprogramme europäischer Regierungen, weswegen einst die Verhinderung des Aufschwungs prognostiziert wurde, werden nunmehr positiv betrachtet: Sie können das Wirtschaftswachstum sogar fördern, vor allem dann, wenn private Investitionen mehr Spielraum erhalten.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat insgesamt 279 Analysten und institutionelle Anleger zu ihren persönlichen Zukunftserwartungen für die Finanzmärkte befragt. Dabei zeigte sich, dass die Zahl der Optimisten deutlich gestiegen ist, während die Zahl der Pessimisten zurückging. Der Saldo stieg um 6,7 Punkte auf insgesamt 35,8 Punkte an – und übersteigt damit erstmals seit November 2009 wieder sein Fünf-Jahres-Mittel.
Realität siegt über Panikmache
Vielleicht mag es ein wenig an der Fußball-Weltmeisterschaft liegen, dass sich die Lage derzeit entspannt. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die Panik der vergangenen Monate nun einer realen und bodenständigen Sicht der Dinge weicht. EU und der Internationale Währungsfonds tragen Sorge dafür, dass Griechenland nicht Pleite gehen kann - und Europa nicht auseinanderdriftet, sondern vielmehr weiter zusammenwächst. Das scheinen auch die Finanzmärkte nunmehr erkannt zu haben.
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